20.11.2023

Im Workpackage 3 des EU-Projektes “Eddy Rich Earth System Models (EERIE)” ist das DKRZ gemeinsam mit dem Met Office für das Datenmanagement des Modell-Outputs der im Projekt durchgeführten Simulationen zuständig. Nach der Begrüßung und einer Vorstellung des Projektes durch dessen wissenschaftlichen Leiter, Prof. Thomas Jung (AWI), informierten die Verantwortlichen der verschiedenen Workpackages (WP) über ihren jeweiligen Projektstand. Die Fortschritte in WP3 präsentierten Fabian Wachsmann (DKRZ) und der federführende Kollege des britischen Met Office (MO), Jon Seddon. Dabei wurde die Integration neuer Werkzeuge in Datenprozessierungsabläufe und der erleichterte Zugriff auf EERIE-Daten hervorgehoben. Für Dr. Iuliia Pokova, die seit 1. Oktober 2023 am DKRZ für EERIE arbeitet, bot sich damit die perfekte Gelegenheit, die Projektpartner kennenzulernen und ein genaues Verständnis der Projektziele zu gewinnen.

In einer Break-out-Gruppe für WP3 wurde der Wunsch nach einer Datencenter-übergreifenden Schnittstelle für den Datenzugriff diskutiert sowie die überragende Bedeutung datennaher Prozessierungsressourcen, auf die alle Projektteilnehmer:innen zugreifen können, herausgearbeitet. Aus den am DKRZ für EERIE-Simulationen bewilligten HPC-Ressourcen stellt EERIE dazu Rechenzeit und Speicher zur Datenanalyse für alle Projekteilnehmer:innen bereit.

EERIE-Hackathon_YouTube.pngDie letzten beiden Tage des Projekttreffens wurden für den ersten EERIE-Hackathon genutzt. Ein Video auf dem YouTube-Kanal des Projekts gibt dazu einen visuellen Eindruck: https://www.youtube.com/watch?v=Pa4P-YbjzV8

In themenbezogenen Arbeitsgruppen wurden hier gemeinsam erste EERIE-Daten untersucht und analysiert. Dafür stellten alle Projektpartner Daten der bis zu zu 20 Simulationsjahre umfassenden Kontrollexperimente ihrer verschiedenen Erdsystemmodelle, also ICON-ESM-ER (MPI-M), IFS-FESOM2-SR (AWI), EC-Earth3P-VHR (BSC), HadGEM3-GC5 (MO) und IFS-AMIP (ECMWF), zur Verfügung. Die Datenanalyse wurde auf dem DKRZ-Supercomputer Levante und auf dem System JASMIN des Met Office durchgeführt. Ein vierköpfiges Supportteam des DKRZ, bestehend aus Fabian Wachsmann, Dr. Iuliia Pokova, Dr. Florian Ziemen und Kameswarrao Modali, stand bereit, um auftretende Fragen direkt zu beantworten, Hilfestellungen zu geben und so zum Erfolg des Hackathons beizutragen.

Im Vorfeld hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, im Rahmen des freiwilligen "First EERIE Figure"-Wettbewerbs erste Visualisierungen zu erstellen, um ein besseres Verständnis für den Datenzugang zu gewinnen (Abbildung 1 zeigt den Siegerbeitrag).

EERIE-Hackathon_Abb1.png

Abbildung 1: Gleichzeitige Visualisierung von Meeresoberflächentemperatur, oberflächennaher Lufttemperatur über Land, Meereiskonzentration, geopotentieller Höhe in 850hPa (schwarze Konturen) und über 6 Stunden summierter Regen (15-100 mm/day) für einen Zeitpunkt einer der ersten EERIE-Simulationen (Copyright: Matthias Aengenheyster).

Als ein Ergebnis des Hackathons können die Teilnehmer:innen nun die Ozean-Wirbel in den brandneuen EERIE-Daten mit Hilfe einer Software “tracken” und deren Entwicklung nachverfolgen. Ein Hauptziel des Projektes ist es, diese Wirbel in Simulationen physik-getreu zu berechnen. Die dafür notwendigen, hundert Modelljahre umfassenden hochauflösenden Experimente werden mit Unterstützung des DKRZ-Teams auf dessen Supercomputer Levante erstmalig durchgeführt und sollen dazu beitragen, die Rolle von Ozeanwirbeln im Klimasystem besser zu verstehen.

Alle Teilnehmenden haben während des Hackathons gelernt, Ressourcen auf Supercomputern wie Levante zu nutzen, EERIE-Daten zu verarbeiten und eigene Werkzeuge auf diese Daten anzuwenden. Damit war der Hackathon ein voller Erfolg und die Projektgemeinschaft freut sich bereits, voraussichtlich im März 2024, gemeinsam mit dem Projekt NextGEMs den nächsten Hackathon zu bestreiten.