Die Höhe der Meeresoberfläche wird durch unterschiedlichste Prozesse beeinflusst, die auf verschiedenen Zeitskalen wirken: kurzfristige Schwankungen durch Wind oder Gezeiten sowie langfristige globale Änderungen durch Schwankungen im Klima- und Erdsystem. Die wesentlichen Faktoren der längerfristigen Veränderungen sind:
- Volumenänderungen der Wassermassen infolge geänderter Temperatur (sterische Expansion)
- Änderungen der globalen Ozeanzirkulation (dynamische Anpassung)
- Anwachsen/Abschmelzen der großen Eisschilde (Grönland, Antarktis) sowie von Gebirgsgletschern (eustatische Änderung)
- Änderungen des Fassungsvermögens der Ozeanbecken durch Hebungen und Absenkungen der Erdkruste (tektonische Änderung)
Die hier vorgestellten Simulationen berücksichtigen sterische und dynamische Änderungen, jedoch keine eustatischen oder tektonischen Änderungen.
Regionale Unterschiede in den Meeresspiegeländerungen sind durch Änderungen in der Ozeanzirkulation sowie des hydrologischen Zyklus (Niederschlag minus Verdunstung) bedingt. So sind die Änderungen des Meeresspiegels im 21. Jahrhundert in den hohen südlichen Breiten relativ gering, während der Meeresspiegel in der Arktis durch erhöhten Frischwassereintrag gegenüber dem globalen Mittel mehr als doppelt so stark ansteigt. Verschiebungen der Ozeanzirkulation führen ebenfalls zu einem ungleichmäßigen Anstieg des Meeresspiegels gegenüber dem globalen Mittel - beispielsweise im Atlantik.
Weitergehende allgemeinverständliche Informationen zum Thema Meeresspiegelanstieg bieten die FAQs des Max-Planck-Instituts für Meteorologie.
Die Daten, denen die hier zur Verfügung gestellten Filme und Grafilken zugrunde liegen, hat Felix Landerer im Rahmen seiner Arbeiten am Max-Planck-Institut für Meteorologie erstellt. Er untersuchte den Zusammenhang zwischen regionalen Meeresspiegeländerungen und klimarelevanten Ozeanprozessen infolge eines globalen Klimawandels.