Abbildung 1: Mit dem Modell MPI-ESM HR simulierte Änderung der 2m-Temperatur für das eher pessimistische Szenario SSP585. Die drei Erden zeigen das Erwärmungsmuster (Jahresmittel) für die Jahre 2030, 2060 und 2090 jeweils verglichen mit der "heutigen" Situation (1995-2014).

Wie in den Kurven der simulierten mittleren globalen Temperaturänderung für die verschiedenen Szenarien und Modelle zu sehen ist, hängt die Stärke der projizierten Erwärmung vor allem vom gewählten Szenario, also den resultierenden CO2-Konzentrationen, ab. Ein weiterer Faktor ist die Klimasensitivität (Gleichgewichtsänderung der jährlichen mittleren globalen Oberflächentemperatur durch eine Verdoppelung der CO2-Äquivalente-Konzentration der Atmosphäre) des gewählten Modelles. Das hier gezeigte räumliche Muster der durch zusätzliche Treibhausgase verursachten Erwärmung wird dagegen sehr stark durch physikalische Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Ozean, Landoberfläche und Kryosphäre (Eisschilde, Gletscher, Meereis, Permafrost, Eis- und Schneebedeckung an Land) geprägt.

Das Video unten zeigt im direkten Vergleich die mit MPI-ESM HR simulierte Temperaturänderung für die Szenarien SSP126 (links) und SSP585 (rechts). Bei dem optimistischen Szenario SSP126 liegt die Erwärmung gegenüber dem Zeitraum 1995-2014 im globalen Mittel etwas unterhalb von einem Grad; entsprechend sieht man gegen Ende der Animation große Gebiete, die hellgelb sind (weniger als ein Grad Erwärmung), aber auch - vor allem in den hohen Breiten - Gebiete, die sich deutlich stärker erwärmen. Bei dem eher pessimistischen Szenario SSP585 fällt die Erwärmung insgesamt deutlich stärker aus; insbesondere ist hier der Kontrast zwischen Land und Meer sehr ausgeprägt. Die stärkste Erwärmung (von mehr als 10°C) zeigt sich hier in den nördlichen Polarregionen.

Video 1: Vergleichende Visualisierung der Temperaturänderung gegenüber dem Zeitraum 1995-2014 für die beiden "extremen" Szenarien SSP126 und SSP585 auf Basis der Simulationen mit MPI-ESM HR.

Abbildung 2: Mittlere Temperaturänderungen für die 195 Staaten der Welt für das pessimistische Szenario SSP585, simuliert mit MPI-ESM-HR. Je intensiver das Rot, desto stärker die erwartete lokale Klimaänderung zum Ende des Jahrhunderts. Auch, wenn man sich auf die Landflächen beschränkt, zeigen sich große Unterschiede im Verlauf der Erwärmung. In der Analyse der simulierten Klimadaten kann man beispielsweise die mittlere Temperaturänderung für einzelne Länder bestimmen. Abbildung 2 zeigt, kontinentweise alphabetisch sortiert, die jeweils mittleren Temperaturänderungen für die 195 Staaten der Welt für das pessimistische Szenario SSP585 auf Basis der Simulation mit MPI-ESM-HR. Je intensiver das Rot auf der rechten Seite der Farbflächen einzelner Länder ist, desto stärker wäre dort die Klimaänderung zum Ende des Jahrhunderts. Ein Beispiel für ein Land, wo sich das Klima danach besonders stark ändern könnte, ist Kanada. Relativ helle horizontale Streifen kennzeichnen dagegen Länder, in denen nach dieser Simulation eine im Vergleich weniger starke Änderung der 2m-Temperatur zu erwarten ist, wie z.B. Großbritannien und Irland.

Solche regionalen Erwärmungsmuster fallen in der Regel von Modell zu Modell leicht unterschiedlich aus. In den folgenden drei Unterkapiteln haben wir Visualisierungen der simulierten Temperaturänderungen für die drei verschiedenen Modelle bzw. Modellkonfigurationen zusammengestellt, die für den deutschen Beitrag zu ScenarioMIP eingesetzt wurden.

MPI-ESM HR

Animationen der Entwicklung der mit MPI-ESM HR simulierten Temperaturänderung.

MPI-ESM LR

Animationen der Entwicklung der mit MPI-ESM LR simulierten Temperaturänderung.

AWI-CM

Animationen der Entwicklung der mit AWI-CM simulierten Temperaturänderung.

Mittel aller CMIP6-Modelle

Die hier präsentierten Visualisierungen zeigen die projizierten Temperaturänderungen auf Basis des Mittels der Ergebnisse aller an CMIP6 beteiligten Modelle.