SSP_scenarios_Emissions_DE_5_Scenarios_600.pngZusätzlich zu den für ScenarioMIP simulierten Hauptszenarien SSP1-2.6, SSP2-4.5, SSP3-7.0 und SSP5-8.5 ("Tier 1 Experiments") haben einige Zentren auch Simulationen für das Klimaschutzszenario SSP1-1.9 durchgeführt. Dieses recht optimistische Szenario erfordert die stärksten und zügigsten Klimaschutzmaßnahmen und entspricht etwa einem 1,5°C-Szenario: Die globale Mitteltemperatur ändert sich hier weniger als 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Zustand. Die Hauptszenarien sind wie folgt charakterisiert: Das moderat optimistische Szenario SSP1-2.6 entspricht einem 2°C-Szenario, aber auch dieses erfordert eine recht schnelle Abkehr von fossilen Brennstoffen und weitere Maßnahmen. Das mittlere Szenario, SSP2-4.5 geht von einer Stabilisierung der Treibhausgaskonzentration auf einem etwas erhöhten Niveau aus, übersteigt aber die 2°C-Erwärmung im Globalmittel und damit mögliche Kippunkte im Klimasystem. Im Fall des moderat pessimistischen Szenarios SSP3-7.0 wird schon eine stärkere Erwärmung als Folge unzureichender Klimaschutzmaßnahmen simuliert. Die stärkste Erwärmung ergibt sich aus der Simulation für das pessimistische Szenario SSP5-8.5, welches von weiter stark steigenden Emissionen ausgeht. Eine umfassendere Darstellung der Hauptszenarien finden Sie hier.

Alle hier vorgestellten Visualisierungen der Ergebnisse des Mittels aller CMIP6-Modelle wurden am DKRZ erstellt. Die Multi-Modellmittel wurden mit dem Earth System Model Evaluation Tool (ESMValTool) vom Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) berechnet und bereitgestellt.

Video 1: Der direkte Vergleich der Temperaturänderungen für das "2°C-Szenario" SSP1-2.6 (entspricht etwa dem CMIP5-Szenario RCP2.6) und das pessimistische Szenario SSP5-8.5 (entspricht CMIP5-Szenario RCP8.5) zeigt die Bandbreite der für das letzte Modellvergleichsprojekt CMIP5 und den 5. IPCC-Bericht verwendeten Szenarien. Die Kontinente erwärmen sich in beiden Fällen schneller als die Ozeangebiete, und die Nordhemisphäre erwärmt sich stärker als die Südhemisphäre. Besonders stark fällt die Erwärmung in der Arktis aus, im Fall von SSP5-8.5 beträgt die Erwärmung dort deutlich mehr als 10°C.

Video 2: Diese Visualisierung zeigt die erweiterte Bandbreite der vom CMIP6-Ensemble für die Szenarien SSP1-1.9, SSP1-2.6, SSP2-4.5, SSP3-7.0 und SSP5-8.5 projizierten Änderungen der Oberflächentemperatur gegenüber dem Zeitraum 1995-2014. Erwartungsgemäß zeigt sich eine nach Stärke des Strahlungsantriebs bzw. Höhe der CO2-Konzentrationen gestaffelte Erwärmung: während am Anfang der Animation noch die natürliche Variabilität dominiert, zeichnet sich insbesondere bei den Simulationen mit höheren CO2-Konzentrationen schnell ein typisches Erwärmungsmuster ab: Die Kontinente erwärmen sich schneller als die Ozeangebiete, und die Nordhemisphäre erwärmt sich stärker als die Südhemisphäre. Besonders stark fällt die Erwärmung in der Arktis aus.

Visualisierung: Michael Böttinger, DKRZ,  Datenaufbereitung: Axel Lauer und Veronika Eyring, DLR

Literatur: Eyring et al. 2016, GMD, 9, 1937-1958, 2016, https://doi.org/10.5194/gmd-9-1937-2016,, Tebaldi et al. 2021, Earth Syst. Dynam., 12, 253–293, 2021, https://doi.org/10.5194/esd-12-253-2021

Literatur zu ESMValTool: Eyring et al 2020., https://doi.org/10.5194/gmd-13-3383-2020, Lauer et al. 2020, https://doi.org/10.5194/gmd-13-4205-2020, Righi et al. 2020, https://doi.org/10.5194/gmd-13-1179-2020, Weigel et al. 2021, https://doi.org/10.5194/gmd-14-3159-2021

CMIP6 Ensemble-Temperaturänderungen (einzeln)

Für jedes der 5 simulierten SSP-Szenarien zeigt hier eine animierte Visualisierung den zeitlichen Verlauf der vom CMIP6-Multi-Modell-Ensemble projizierten Temperaturänderungen gegenüber dem Zeitraum 1995-2014.