29.09.2015

Hochleistungsrechnen (High Performance Computing, HPC) steht im Fokus eines internationalen Workshops, der heute in Rom unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission beginnt. Als Teil ihrer Strategie, die europäische HPC-Landschaft neu zu strukturieren, bringt die Kommission hier drei große EU-geförderte Initiativen und Netzwerke zusammen:

  • EXDCI (European eXtreme Data and Computing Initiative)
  • ETP4HPC (European Technology Platform for High Performance Computing)
  • PRACE (Partnership for Advanced Computing in Europe)

Durch den Workshop soll die Zusammenarbeit zwischen den neu gegründeten Exzellenzzentren (CoE, Centres of Excellence), den FETHPC-Projekten (Future and Emerging Technologies: High Performance Computing) sowie PRACE und ETP4HPC gefördert werden.

Das Exzellenzzentrum ESiWACE

Das neue, von der EU-geförderte Exzellenzzentrum ESiWACE (Centre of Excellence in Simulation of Weather and Climate in Europe) wird vom Deutschen Klimarechenzentrum (DKRZ) koordiniert und startet in den nächsten Tagen mit seiner Arbeit. Dr. Joachim Biercamp, Leiter der Abteilung Anwendungen am DKRZ und Koordinator von ESiWACE, nutzt den Workshop, um ESiWACE in der HPC-Gemeinschaft bekannt zu machen. Er verdeutlicht: „Dieses neue europäische Exzellenzzentrum wird sich insbesondere auf die Entwicklung von HPC-Lösungen, die speziell auf die Anforderungen in der Wetter- und Klimamodellierung angepasst sind, konzentrieren. Dies umfasst die ganze Bandbreite: von der Entwicklung spezifischer Softwarelösungen bis hin zu Nutzer-Diensten für Simulation und Datenspeicherung.“

Im Hinblick auf führende HPC-Umgebungen hat sich ESiWACE zum Ziel gesetzt, die Effizienz und Produktivität numerischer Wetter- und Klimasimulationen durch die Einbeziehung des gesamten wissenschaftlichen Arbeitsflusses substanziell zu verbessern. Konkret sollen folgende Bereiche optimiert und unterstützt werden:

  • Skalierbarkeit von Modellen, Softwarewerkzeugen und dem Datenmanagement
  • Nutzbarkeit der Modelle und Werkzeuge innerhalb des europäischen HPC-Ökosystems
  • Auswertbarkeit des riesigen Datenvolumens

ESiWACE wird von zwei etablierten europäischen Netzwerken unterstützt: Das European Network for Earth System Modeling (ENES, https://verc.enes.org) und das European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF, http://www.ecmwf.int).

Das ECMWF, ebenfalls Projektpartner in ESiWACE, koordiniert gleichzeitig das FETHPC-Projekt ESCAPE, in dem die Skalierbarkeit von Wettervorhersagesystemen verbessert werden soll, um für zukünftige Hochleistungsrechner im Exascale-Bereich vorbereitet zu sein.

Die 16 ESiWACE-Partner sind: Deutsches Klimarechenzentrum (DKRZ), European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF), Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS-IPSL), the Max Planck Society (MPG), Centre Européen de Recherche et de Formation Avancée en Calcul Scientifique (CERFACS), Barcelona Supercomputing Center (BSC), Science and Technology facilities Council (STFC), UK Met Office (MetO), The University of Reading (UREAD), Sveriges meteorologiska och hydrologiska institut (SMHI), National University of Ireland Galway / Irish Centre for High End Computing (ICHEC), Centro Euro-Mediterraneo sui Cambiamenti Climatici (CMCC), Deutscher Wetterdienst (DWD), Seagate Systems UK Ltd. (SEAGATE), ATOS/BULL SAS (BULL), and Allinea Software Ltd. (ALLINEA).

ESiWACE: http://www.esiwace.eu/