05.10.2015
Mit einem Festakt weihten am 5. Oktober Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, der Parlamentarische BMBF-Staatssekretär Stefan Müller und weitere Ehrengäste den neuen Supercomputer "Mistral" am DKRZ ein. Olaf Scholz erklärte selbstbewusst, dass "Hamburg längst zu den Klimaforschungshauptstädten" zähle. Stefan Müller betonte, dass die Kombination aus Supercomputer, dem besonders großen Festplattensystem und einem der größten Klimadaten-Archive der Welt dazu beiträgt, Deutschlands Spitzenposition im Bereich der Klimaforschung zu sichern. "Mit Mistral setzen wir in einem für die Klimapolitik wichtigen Jahr ein Zeichen", so Müller, und sagte weiter: "Es sei an der Wissenschaft, Wege aufzuzeigen, um mit den Risiken umzugehen, so dass endlich ein Durchbruch bei der Klimakonferenz in Paris gelingt."
Genau wie seine Vorgänger steht Mistral den Klimaforschern für aufwendige Klimasimulationen bereit, die regelmäßig in die Weltklimaberichte einfließen. Dr. Ludwig Kronthaler, Generalsekretär der Max-Planck-Gesellschaft, bestätigte in seinen Grußworten: "Nur über das DKRZ waren und sind die Berechnungen für die Weltklimaberichte möglich." Dr. Daniela Jacob, Direktorin des Climate Service Center Germany, brach die Bedeutung der Berechnungen auf konkrete Fragen herunter: "Kann ein Bauer auf einem bestimmten Flecken Erde in der Zukunft noch Bananen anbauen?" Antworten darauf ergeben sich aus Klimamodellierungen mit einer hohen räumlichen und zeitlichen Auflösung. Mit Mistral kann die Gitternetzauflösung nun in Regionalmodellen auf 100 Meter verkleinert werden.
Finanziert wurden Mistral und der Ausbau des Datenarchivs mit 41 Millionen Euro, die zu zwei Dritteln vom BMBF und zu einem Drittel von der Helmholtz-Gemeinschaft übernommen wurden.
Bereits seit Juli 2015 arbeiten Klimaforscher mit der ersten Ausbaustufe von Mistral. Im Endausbau 2016 wachsen die Rechenleistung von derzeit 1,4 auf drei PetaFLOPS und die Festplattenkapazität von derzeit 20 auf 50 Petabyte. Trotz zwanzigfacher Leistungssteigerung im Endausbau steigt der Energieverbrauch dank der Warmwasserkühlung im Vergleich zu seinem Vorgänger nicht an.
An die Festveranstaltung schloss sich ein Workshop an, bei dem die DKRZ-Nutzer ihre aktuellen Forschungsprojekte vorstellten und mit dem DKRZ-Team ihre Anforderungen in Bezug auf Infrastruktur und Dienste des DKRZ diskutierten. Knapp hundert Nutzer nahmen an der darauf folgenden Schulung teil, bei der Dr. Hendryk Bockelmann eine Einführung die Nutzung des neuen Rechners gab.
Pressemeldung zur Einweihung: hier