21.11.2024
Grafik oben: Illustration der Rekonstruktionen der globalen Mitteltemperatur nur aus Temperaturmessungen über Land (weiße Kurve), und von Temperaturmessungen an der Ozeanoberfläche (blaue Kurve). Die neue Studie zeigt die langfristige Konsistenz beider Zeitreihen, und die Abweichungen im Zeitraum zwischen 1900 und 1930 auf. Grafik: Universität Leipzig
Ein Team rund um Erstautor und Juniorprofessor Dr. Sebastian Sippel von der Universität Leipzig zeigt, dass die Messwerte der globalen Ozean-Oberflächentemperaturen nicht konsistent mit den an Küsten und über Land gemessenen Temperaturen und anderen paläoklimatischen Daten sind. Die Ursache für diese zu kalt angenommene Ozean-Kälteperiode dürfte in unzureichender Information über Veränderungen in den Messmethoden in dieser Zeit liegen.
Parallel zu der angewandten Hauptmethode hat das DKRZ rund um Abteilungsleiter Dr. Christopher Kadow denselben Sachverhalt mit Methoden der Künstlichen Intelligenz untersucht. Dafür wurden die unvollständigen bzw. mit unterschiedlichen Messmethoden erhobenen Beobachtungsdaten mithilfe von KI rekonstruiert. Für die Rekonstruktion wurde das Modell mit großen Datenmengen aus dem Coupled Model Intercomparison Project CMIP6 trainiert. Die Berechnungen wurden auf dem GPU-Teil des HPC-Systems „Levante“ des DKRZ durchgeführt.
Trotz ihres unterschiedlichen Ansatzes gelangt die KI-Methode zu denselben Schlussfolgerungen wie die Hauptuntersuchung und liefert damit zusätzliche Sicherheit für deren Ergebnisse.
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- Originalpublikation: https://www.nature.com/articles/s41586-024-08230-1