11.10.2016
Am Nachmittag diskutierten die beteiligten Lehrkräfte und das Projektteam den Stand und die weiteren Perspektiven des Schulprojekts. Das Projekt ist darauf ausgerichtet, Schülerinnen und Schüler für das Thema Klimawandel zu interessieren und so Grundlagen eines Engagements für die nachhaltige Entwicklung der menschlichen Gesellschaft zu legen. Gleichzeitig wird eine Veränderung des Unterrichts hin zu einem projektorientierten und forschenden Lernen und wissenschaftsorientiertem Arbeiten angestrebt.
Die vortragenden Schüler hatten sich spannende Themen ausgesucht, die die zahlreichen Zuhörerschaft durchgehend interessiert verfolgte. Eine Gruppe der Anne-Frank-Schule in Bargteheide referierte über die Beziehung zwischen dem Auftauen des Permafrosts in Alaska und dem Klimawandel. Die lebendig vorgetragene Darstellung konnte u.a. mit Animationen des Alfred-Wegener-Instituts aufwarten und bewegte sich auf nahezu universitärem Niveau. Auch die übrigen Vorträge waren von überdurchschnittlicher Qualität. Zwei Schüler der Schule am Burgfeld aus Bad Segeberg befassten sich mit der Frage, ob die künstliche Verteilung von Aerosolen in der Stratosphäre die globale Erwärmung verringern könne. Zwei Schüler der Erich-Kästner-Schule in Barsbüttel beleuchteten die Folgen des Abschmelzens des grönländischen Eisschildes auf den Nordatlantikstrom. Und eine Gruppe der Cesar-Klein-Schule in Ratekau verglich die Küstenschutzmaßnahmen an der Nord- und Ostsee-Küste in Schleswig-Holstein bei einem drohenden Meeresspiegelanstieg und stärkeren Sturmfluten im Zuge des Klimawandels. Außerdem erläuterte Dr. Sebastian Sonntag vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in seinem Vortrag die Grundlagen und Möglichkeiten von Climate-Engineering-Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels.
Für die vortragenden Schülerinnen und Schüler war die Veranstaltung im universitären Umfeld und angesichts der zahlreichen Zuhörer eine große Herausforderung, die sie insgesamt bravourös bewältigten. Für die jungen Zuhörer war es in vielen Fällen die erste Tuchfühlung mit der Universität.
Martin Seele und Nikita Pieper (Schule am Burgfeld, Bad Segeberg) sowie Lisa Hannemann und Lary Beyer (Anne-Frank-Schule, Bargteheide) freuen sich über die Urkunden für ihre ausgezeichneten Vorträge.
Am Nachmittag berichteten die Lehrkräfte aus ihrer Unterrichtspraxis. Es wurde deutlich, dass die Schülervorträge und das außergewöhnliche Engagement vieler Schüler bei der Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen vor allem durch die langjährige Erfahrung durch die Projektarbeit an den Schulen, das Engagement der mitarbeitenden Lehrer und die Unterstützung durch das Projektteam möglich wurden. Die Vermittlung wissenschaftlicher Methoden, wie die Auswertung von Modelldaten und die Arbeit mit dem einfachen Klimamodell MSCM, sind dabei wesentliche Elemente der Projektarbeit, die ständig weiterentwickelt werden.
Dazu stellte das Projektteam neue, für die Schulen aufbereitete Modelldaten sowie neue didaktische Materialien für den Unterricht mit dem MSCM vor, die im Wesentlichen durch die studentischen Mitarbeiterinnen erarbeitet wurden. Grundlage der Projektarbeit an den Schulen und der ständigen Weiterentwicklung wissenschaftsorientierter Materialien und Methoden bildet die organisatorische und finanzielle Unterstützung durch die Institute der Hamburger Klimaforschung wie das Deutschen Klimarechenzentrums, das Max-Planck-Institut für Meteorologie und das Exzellenzclusters CliSAP. Nicht zuletzt ermöglicht auch die Finanzierung durch die Stiftungen der Sparkasse Holstein die erfolgreiche Weiterentwicklung des Projekts.