Die Höhe der Meeresoberfläche wird durch unterschiedlichste Prozesse beeinflusst, die auf verschiedenen Zeitskalen wirken: kurzfristige Schwankungen durch Wind oder Gezeiten sowie langfristige globale Änderungen durch Schwankungen im Klima- und Erdsystem. Die wesentlichen Faktoren der längerfristigen Veränderungen sind:

  • Volumenänderungen der Wassermassen infolge geänderter Temperatur (sterische Expansion)
  • Änderungen der globalen Ozeanzirkulation (dynamische Anpassung)
  • Anwachsen/Abschmelzen der großen Eisschilde (Grönland, Antarktis) sowie von Gebirgsgletschern (eustatische Änderung)
  • Änderungen des Fassungsvermögens der Ozeanbecken durch Hebungen und Absenkungen der Erdkruste (tektonische Änderung)

Die hier vorgestellten Simulationen berücksichtigen sterische und dynamische Änderungen, jedoch keine eustatischen oder tektonischen Änderungen.

Änderung des Meeresspiegels Meeresspiegeländerungen und CO2-Konzentrationen
Der Anstieg des mittleren globalen Meeresspiegels hängt sehr stark vom jeweiligen Emissionsszenario ab. Nach den Simulationen würde der Meeresspiegel im Jahr 2100 - je nach Szenario - um etwa zwischen 21 und 28 cm höher liegen als im Vergleichszeitraum 1961 bis 1990. Da die Ozeane sehr viel Wärmenergie speichern können, steigt der Meeresspiegel auch dann noch weiter, wenn die Konzentrationen der verschiedenen Treibhausgase in der Atmosphäre nicht mehr zunehmen. Für den Zeitraum von 2100 bis 2200 wurden die Szenarien A1B und B1 mit konstanten Konzentrationen (Werte von 2100) weitergerechnet.

 

Regionale Unterschiede in den Meeresspiegeländerungen sind durch Änderungen in der Ozeanzirkulation sowie des hydrologischen Zyklus (Niederschlag minus Verdunstung) bedingt. So sind die Änderungen des Meeresspiegels im 21. Jahrhundert in den hohen südlichen Breiten relativ gering, während der Meeresspiegel in der Arktis durch erhöhten Frischwassereintrag gegenüber dem globalen Mittel mehr als doppelt so stark ansteigt. Verschiebungen der Ozeanzirkulation führen ebenfalls zu einem ungleichmäßigen Anstieg des Meeresspiegels gegenüber dem globalen Mittel - beispielsweise im Atlantik.

Filme Bilder Beschreibung
Sealevel B1 2100 thumb Sealevel B1 2100 thumb Änderung des Meeresspiegels für Szenario B1 für den Zeitraum von 2000 bis 2100. (Mpeg1, 2.5 MB bzw. JPEG 100 kB)
 Sealevel A1B 2100 thumb  Sealevel A1B 2100 thumb Änderung des Meeresspiegels für Szenario A1B für den Zeitraum von 2000 bis 2100. (Mpeg1, 2.5 MB bzw. JPEG 100 kB)
 Sealevel A2 thumb  Sealevel A2 thumb Änderung des Meeresspiegels für Szenario A2 für den Zeitraum von 2000 bis 2100. (Mpeg1, 2.5 MB bzw. JPEG 100 kB)
 Sealevel A2 B1 thumb  Sealevel A2 B1 thumb Vergleich des Meeresspiegelanstiegs für die Szenarien A2 und B1 für den Zeitraum von 2000 bis 2100. Unterschiede werden insbesondere gegen Ende des Jahrhunderts sichtbar. (Mpeg1, 2.4 MB bzw. JPEG 100 kB)
 Sealevel B1 2200 thumb  Sealevel B1 2200 thumb Änderung des Meeresspiegels für Szenario B1 für den Zeitraum von 2000 bis 2200. (Mpeg1, 5 MB bzw. JPEG 100 kB)
 Sealevel A1B 2200 thumb  Sealevel A1B 2200 thumb Änderung des Meeresspiegels für Szenario A1B für den Zeitraum von 2000 bis 2200. (Mpeg1, 5 MB bzw. JPEG 100 kB)

 

Weitergehende allgemeinverständliche Informationen zum Thema Meeresspiegelanstieg bieten die FAQs des Max-Planck-Instituts für Meteorologie.

Die Daten, denen die hier zur Verfügung gestellten Filme und Grafilken zugrunde liegen, hat Felix Landerer im Rahmen seiner Arbeiten am Max-Planck-Institut für Meteorologie erstellt. Er untersuchte den Zusammenhang zwischen regionalen Meeresspiegeländerungen und klimarelevanten Ozeanprozessen infolge eines globalen Klimawandels.