Die Albedo der (wolkenfreien) Erdoberfläche ist ein Maß für deren "Helligkeit": sie wird bestimmt durch das Verhältnis der Sonnenstrahlung, die von der Erdoberfläche zurückgestreut wird, zur Gesamtmenge der einfallenden Strahlung. Die Albedo kann also nur Werte zwischen Null (gar keine Reflexion) und Eins (100% Reflexion) annehmen.

Bei der trockenen Landoberfläche wird die Albedo durch den Untergrund (Art des Bodens bzw. des Gesteins) und die Vegetation bestimmt. Letzterer Faktor variiert regelmäßig im Jahresverlauf, aber bedingt durch Wetter- bzw. Klimaanomalien zeigt die Vegetation - und damit auch die Albedo - auch Schwankungen auf längeren Zeitskalen.

 

In der Animation ist links die Albedo für Afrika im Verlauf des Zeitraumes 1981 bis 2005 dargestellt. Der weiße Rahmen zeigt die Position der Sahelzone, für die im rechten Bildteil die jeweilige Abweichung vom langjährigen Mittel zu sehen ist. Phasen größerer Trockenheit bedingen eine geringere Vegetation und damit eine höhere Albedo - hier dargestellt durch die rötliche Farbe. Entsprechend zeigen blaue Phasen ein erhöhtes Pflanzenwachstum. Der Datensatz zeigt deutlich die starke Trockenheit in der Sahel-Zone in den 80ern, die mit einer helleren Landoberfläche durch verringertes Pflanzenwachstum einherging.

Der hier verwendete Datensatz enthält eine einzigartige kontinuierliche Erfassung der Oberflächenalbedo auf Basis der ersten Generation der Meteosat-Satelliten. Am MPI-M wurde dieser Datensatz hinsichtlich seiner Langzeitstabilität verbessert (Details: Loew und Govaerts, 2010). Der ursprüngliche Datensatz wurde von EUMETSAT erzeugt.

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Originaldaten im EUMETSAT-Archiv